16.07.2025

Ist Sichtbarkeit ist das neue Vertrauen?


Warum C-Level-Kommunikation heute kein Nice-to-have mehr ist – auch nicht für Nachfolger:innen

 

Ein starker Auftritt in der Presse oder auf LinkedIn? Für viele C-Levels immer noch ein „Irgendwann-mal-Thema“. Doch der Druck wächst – von innen wie außen. Die Zeiten, in denen CEO-Kommunikation Kür war, sind vorbei. Heute geht es um Haltung, Relevanz und Sichtbarkeit. Und das beginnt nicht erst beim Posten – sondern bei der Klarheit über die eigene Rolle.

 

Wenn wir mit Unternehmensnachfolgerinnen, Kommunikator:innen oder Top-Führungskräften sprechen, taucht ein Thema fast immer auf: Wie schaffen wir Vertrauen in Zeiten von Veränderung? Die Antwort: mit klarer Kommunikation – von ganz oben. Denn die Stimme der Unternehmensführung wirkt. Das zeigt auch ein aktueller Report von Palmer Hargreaves, der LinkedIndex 2025. Darin wird deutlich: die Erwartungen an die CEO-Kommunikation sind deutlich gestiegen. Strategischer, substanzieller, glaubwürdiger – das ist die neue Benchmark. Das Verdeutlichen auch zwei Zahlen in dem Report: der Netzwerkzuwachs bei den Vorständen ist um 25,76% gestiegen. Gleichzeitig zeigt die Owner Interaction, dass die Vorstände verstanden haben, in Interaktion zu treten. Insgesamt 32,23% mehr Dialog findet von den analysierten C-Levels aus statt.

Auch wenn sich der LinkedIndex auf die externe Wahrnehmung konzentriert, wissen wir: sie gilt gleichermaßen für den internen Auftritt. Denn gerade intern, inmitten von Transformation und Fachkräftemangel, braucht es Führung, die Orientierung gibt.

Haltung ist keine Kür – sondern Pflicht

Echte C-Level Kommunikation beginnt nicht auf den Kommunikationskanälen – sondern bei der inneren Haltung. Was treibt mich an? Wofür stehe ich? Wie will ich führen? Wer hier klare Antworten hat, kann sie auch überzeugend transportieren – und damit Vertrauen und Zugehörigkeit schaffen.

Dabei gilt: Echtheit bedeutet nicht Privatheit. Es geht nicht darum, das eigene Innenleben offenzulegen. Sondern darum, professionell, souverän und stimmig aufzutreten – in der eigenen Rolle. C-Level-Kommunikation ist eine bewusste Form der Führung: Wer sich zeigt, hat das Ruder in der Hand. Wer schweigt, riskiert Interpretationsspielräume.

Das ist auch oder gerade für Nachfolger:innen in Familienunternehmen essenziell. Sie übernehmen nicht nur operative Verantwortung, sondern zugleich eine kommunikative Rolle – als Brückenbauer:innen zwischen Tradition und Zukunft.

Kommunikation als Führungsinstrument

Gute Kommunikation ist kein Extra. Sie ist integraler Bestandteil von Führung. Das zeigt auch der Edelman Trust Barometer 2024: Menschen vertrauen heute Führungspersönlichkeiten, die sichtbar, greifbar und aktiv im Dialog sind. Vertrauen entsteht dort, wo Führung nicht nur entscheidet, sondern auch erklärt, zuhört und in Beziehung geht. Verdeutlicht wird das durch 51 Prozent der Befragten, die glauben, dass Unternehmen etwas verbergen oder untätig sind, wenn sie nicht aktiv über ihren Umgang mit sozialen Herausforderungen sprechen.

Das ist für alle Führungskräfte auf jedem Level wichtig – für C-Levels allerdings ein Must-have. Denn sie geben den Ton an – nach innen und außen. Ihre Worte haben Kraft, schaffen Sinn, setzen Prioritäten und können Identifikation stiften. Oder eben das Gegenteil.

Let’s talk

Es sind die typischen Gedanken, die C-Level Manager haben, wenn sie an ihre Kommunikation denken: Wo fange ich an, was sage ich, wie kommt meine Nachricht an. Wenn die eigene Sichtbarkeit und daraus resultierende Kommunikation allerdings einen strukturierten Rahmen bekommen und ein verlässliches Fundament haben, verfliegen die Gedanken und es kann losgehen. Hier sind unsere vier wichtigsten Themen, die jeder C-Level-Manager am Anfang seiner Sichtbarkeit beachten sollte:

  • Klare Positionierung & Zieldefinition
    Bevor es losgehen kann, sollten die Ziele und Zielgruppe klar definiert sein. Gleichzeitig muss definiert werden, wofür die Person stehen möchte, welche Werte sie vertritt und welche Botschaften sie vermittelt. Eine Grundlage, die in der Sichtbarkeit Gold wert ist.
  • Plattform und Formate identifizieren
    Möglichkeiten gibt es unzählige – es ist wichtig, die richtigen Plattformen für sich herauszufiltern. Ist es LinkedIn als Businessplattform, um schnell und vermeintlich einfach die Zielgruppe zu erreichen und in den Dialog zu treten? Oder sind es beispielsweise Events und Panels, die die eigene Expertise vertreten?
  • Kontinuierliche Kommunikation und Content-Strategie
    Regelmäßigkeit und Relevanz, intern wie extern. Das sind die wichtigsten Begriffe für eine Content-Strategie, die relevante Themen für die Zielgruppe adressieren soll. Ein Themenspeicher hilft, um vorauszuplanen und die Übersicht zu behalten.
  • Networking & Dialog
    Richtig, es geht nicht nur in eine Richtung. Eine Nachricht hat immer zwei Seiten und sollte unbedingt in Dialogen mit der Zielgruppe stattfinden. Auch wenn es anfangs schwerfällt – eine dialogorientierte C-Level Kommunikation macht langfristig den Unterschied. 

Wer führt, muss also sprechen

Kommunikation kann man lernen. Und sie beginnt mit Klarheit: Über das eigene Rollenverständnis, über Ziele und Zielgruppen – und darüber, was man eigentlich sagen will. Denn Inhalte ohne Haltung bleiben leere, oftmals irrelevante oder interpretationsfähige Worthülsen.

Für uns bei WORT+MARKE ist klar: C-Level Kommunikation ist keine nette Nebensache und erst recht kein Marketing Chi Chi. Sie ist  ein kraftvolles Führungsinstrument. Und gerade für Unternehmensnachfolger:innen ist sie ein Schlüssel zur Wirksamkeit. Wer sich zeigen will, muss sich erst selbst verstehen. Wer wirken will, muss Haltung zeigen. Und wer führen will, darf sich nicht verstecken.

Wollen Sie in ihre Sichtbarkeit starten? Wir freuen uns, auf den Austausch mit Ihnen.
 


LinkedIndex 2025, Palmer Hargreaves: https://www.linkedindex.de

Edelman Trust Barometer 2024: https://www.edelman.com/trust/2024/trust-barometer

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